Mekomot (מקומות) heißt auf Hebräisch „Orte“.
Orte sind in mancher Hinsicht in der jüdischen Kultur und Religion wichtig. So ist ein Friedhof ein immerwährender, heiliger Ort. Eine jüdische Grabstätte darf nicht verändert oder zerstört werden.
Über Jahrhunderte hinweg haben Juden und Jüdinnen um einen Platz zum Leben in Deutschland (und anderswo) gekämpft, waren aber vielfach Verfolgungen ausgesetzt. Unsere Karte soll zeigen, dass Juden und Jüdinnen auch in Nürnberg ihre Orte haben und hatten. Sie sind nicht nur Teil der Nürnberger Geschichte, sondern jüdisches Leben ist auch mit ganz konkreten Orten in der Stadt verbunden: Von den Synagogen und Friedhöfen bis zu gesellschaftlichen Treffpunkten, Orten des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens, Restaurants mit koscherem Essen oder privaten Wohnungen.
Der Grad der Zivilität und Menschlichkeit einer Gesellschaft bemisst sich auch daran, wie mit Orten jüdischen Lebens umgegangen wird. Werden diese, wie im Nationalsozialismus, angegriffen und zerstört, müssen sie bewacht werden oder sind sie selbstverständlicher Teil städtischen Lebens?“
Ein Stadtplan jüdischen Lebens, jüdischer Kultur und Religion – früher, heute und in Zukunft
Ein Stadtplan, der jüdisches Leben, jüdische Kultur und Religion in Nürnberg topographisch abbilden soll, kann nie vollständig sein: Er kann nicht jeden Ort, an dem Juden und Jüdinnen gelebt haben, nicht jedes Geschäft eines jüdischen Besitzers und nicht jeden Treffpunkt jüdischen Lebens in Vergangenheit und Gegenwart enthalten. Aber wir versuchen, ein stimmiges Gesamtbild zu entwickeln und fügen in einem offenen Projekt für die Zukunft auch weiterhin Orte und Persönlichkeiten in den Plan ein.
Idee, Konzept und Umsetzung
Dr. Alexander Schmidt (Forum für jüdische Geschichte und Kultur), Daniel Gürtler (Geschichte Für Alle e.V.) und Anke Zimmermann (Forum für jüdische Geschichte und Kultur)
Autoren und Autorinnen
– Nadja Benewitz (NB): Historikerin und wissenschaftliche Angestellte am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
– Dr. Andrea Dippel (AD): Kunsthistorikerin und Leiterin der Kunstvilla der Stadt Nürnberg.
– Prof. Dr. Gaby Franger (GF): Lehrstuhlinhaberin an der Hochschule Coburg.
– Daniel Gürtler (DG): Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Geschichte Für Alle e.V.
– Dr. Maren Janetzko (MJ): Historikerin und Oberstudienrätin.
– Dr. Benjamin Kuntz (BK): Gesundheitswissenschaftler und Mitarbeiter des Museums des Robert Koch-Instituts.
– Dr. Pascal Metzger (PM): Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Geschichte Für Alle e.V.
– Dr. Roxanne Narz (RN): Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Geschichte Für Alle e.V.
– Dr. Jennifer Oevermann (JO): Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Geschichte Für Alle e.V.
– Lena Prechsl (LP): Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Geschichte Für Alle e.V.
– Dr. Alexander Schmidt (AS): Historiker und Mitglied des Vorstands Forum für jüdische Geschichte und Kultur e.V.
– Bernd Windsheimer (BW): Historiker und Geschäftsführer von Geschichte Für Alle e.V.
Förderer und Geldgeber
Dank an das Stadtarchiv Nürnberg für die Überlassung von Bildmaterial.
Stadt Nürnberg – 2. Bürgermeisterin, Geschäftsbereich Kultur
Bezirk Mittelfranken
Rudolf und Eberhard Bauer Stiftung