Die geplante Straßenfassade der Villa Rosenwald. Hektografie nach einer Zeichnung von Hans Ißmayer, 1907. (Stadtarchiv Nürnberg, C 20/V Nr. 18290)

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Villa Rosenwald

Marientorgraben 13

Villa Rosenwald

Marientorgraben 13

1901 erwarb der Hopfenhändler Elkan Rosenwald das Haus, das der Augenarzt Johann von Dietz 1859 hatte erbauen lassen. Seine Witwe Karoline, geb. Güttermann (1847-1916) und ihr Sohn Albert (1868-1927) ließen es 1906-08 durch Hans Ißmayer zu einer herrschaftlichen Villa im klassizierenden Jugendstil ausbauen. Ab 1916 wohnte die jüdische Frauenrechtlerin Isabella Heim (1859-1933) hier zur Miete.

Als die Repressalien der Nationalsozialisten gegen die jüdische Bevölkerung zunahmen, wanderte Alberts Witwe Elisabeth, geb. Adler (1878-1943), mit ihren Söhnen Kurt (1901-1975) und Hans (* 1906) sowie ihren Mitbewohnerinnen Helene, Lisbet und Hilde Jondorf 1938 in die USA aus. Zuvor hatten sie die Villa an die Möbelfabrikantenfamilie Eyßer verkauft. Wie Kurt Rosenwald 1948 bestätigte, hatten die Eyßers der Familie den marktüblichen Preis gezahlt und die Jondorfs bis zur Ausreise mietfrei weiter im Haus wohnen lassen. Hans Rosenwald trat der US-Armee bei und fiel 1944 auf Sizilien.

Das Haus wurde 1945 schwer beschädigt und notdürftig instandgesetzt. An seiner Stelle ließ die Hamburger Lebensversicherungsanstalt für Handel, Handwerk und Gewerbe 1955-56 ihre Nürnberger Geschäftsstelle errichten.

Ausstellung: Im Treppenhaus Marientorgraben 13 befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte des Hauses und dessen Bewohnern.