Der sogenannte „Judenstein“, der ehemalige Thoraaufsatz, eingemauert über einer Türe am Anwesen Wunderburggasse 8. Fotografie 1900 (Stadtarchiv Nürnberg A38-N-282-7)
Einrichtungen der jüdischen Gemeinde
Einrichtungen der jüdischen Gemeinde
Einrichtungen der jüdischen Gemeinde
Synagoge Wunderburggasse
Wunderburggasse 20
Synagoge Wunderburggasse
Wunderburggasse 20
Die Synagoge im jüdischen Viertel zwischen heutiger Wunderburg,- Juden- und Rotschmiedsgasse sowie Martin-Treu-Straße befand sich in etwa an der Stelle des heutigen Anwesens Wunderburggasse 20. Erstmals lässt sich das Gotteshaus 1381 in den Quellen nachweisen.
Über die Ausstattung der Synagoge ist wenig bekannt. Sie umfasste zwei getrennte Betsäle, einen für Männer und einen für Frauen, die durch eine Türe verbunden waren. Außerdem war an die Synagoge eine Mikwe, ein rituelles Tauchbad, angebaut.
In den Quellen lassen sich einige Rabbiner, die in der Synagoge wirkten, nachweisen. So stand bis 1382 Kaufmann von Bamberg und ab 1383 Meir von Frankfurt der Gemeinde vor. 1403 gab es sogar zwei konkurrierende Rabbiner in Nürnberg.
Nach der Vertreibung der Gemeinde 1499 wurde die Synagoge wie die übrigen Gebäude des jüdischen Viertels an Nürnberger Bürger verkauft. Von der Synagoge hat sich nur der Abschluss des Thoraschreins erhalten. Er war in das Anwesen Wunderburggasse 8 eingemauert. 1909 kaufte ihn die jüdische Gemeinde. Heute befindet er sich in der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde in der Arno-Hamburger-Straße.
Literatur:
Barbara Eberhardt / Hans-Christof Haas / Cornelia Berger-Dittscheid: Nürnberg, in: Wolfgang Kraus / Berndt Hamm / Meier Schwarz: Mehr als Steine… Synagogen-Gedenkband Bayern. Band 3 (Bayern), Teilband 2 (Mittelfranken), Lindenberg i. Allgäu 2010, S. 466–505.
Alexander Schmidt / Bernd Windsheimer: Geschichte der Juden in Nürnberg, Nürnberg 2014, S. 13.