Außenansicht der Synagoge am Hans-Sachs-Platz um 1900 (Geschichte Für Alle e.V.)
Straße der Menschenrechte
Kartäusergasse 1
Die 1993 eingeweihte „Straße der Menschenrechte“ entstand im Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau des Germanischen Nationalmuseums. Sie bildet einen moralischen Gegenpol zur Nürnberger Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Stadt der Reichsparteitage und der Nürnberger Gesetze. Der israelische Künstler Dani Karavan (1931-2021) gestaltete als Sieger eines Wettbewerbs die Straße mit 27 weißen Stelen, einem Torbogen am Kornmarkt sowie zwei Bodenplatten und einer Säuleneiche. Auf jedem der Rundpfeiler ist eines der 1948 von den Vereinten Nationen verkündeten Menschenrechte eingemeißelt, jeweils auf Deutsch und in einer weiteren Sprache. Hierbei finden sich neben den großen Weltsprachen wie Englisch, Spanisch oder Mandarin auch weniger weit verbreitete Sprachen wie das afrikanische Zulu oder Hopi aus Nordamerika. Die Blätter der Säuleneiche stehen symbolisch für alle fehlenden Sprachen. Seit 1993 verleiht die Stadt Nürnberg einen Menschenrechtspreis an Personen und Organisationen, die sich weltweit für die Menschenrechte einsetzen. (DG)
Inschrift am Eingang der Straße der Menschenrechte: „Du sollst nicht töten“. (Geschichte Für Alle e.V.)
Literatur:
Peters, Ursula: Dani Karavan – Weg der Menschenrechte, in: Peters, Ursula (Hg.): Moderne Zeiten. Die Sammlung des 20. Jahrhunderts, Nürnberg 2000.