Titelseite des Produktkatalogs, 1904. (Museen der Stadt Nürnberg, Spielzeugmuseum)

Unternehmen

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J.W. Spear & Söhne, Spielefabrik

Höfener Straße 87-91

J.W. Spear & Söhne, Spielefabrik

Höfener Straße 87-91

Noch heute findet man an der Stadtgrenze zwischen Nürnberg und Fürth in der Höfener Straße ehemalige Gebäude der hier von 1899 bis 1984 ansässigen Firma J.W. Spear & Söhne, die in den 1920er Jahren als größte Spielefabrik der Welt mit etwa 600 Beschäftigten galt. Die jüdische Eigentümerfamilie wurde im Nationalsozialismus boykottiert und viele Familienmitglieder im Holocaust ermordet.  Die 1938 „arisierte“ Firma erhielt die Familie 1948 zurückerstattet und konnte seit den 1960er Jahren dank des Spieles Scrabble wieder an alte Erfolge anknüpfen

Gründer Jacob Wolf Spear (1832-1893) konnte auf ein bewegtes Leben zurückblicken: Er stammte aus dem kurhessischen Merzhausen und war als 20jähriger in die USA ausgewandert. Dort amerikanisierte er seinen Familiennamen Spier in Spear. 1861 kehrte er wieder nach Deutschland zurück, war in den 1870er Jahren Gesellschafter einer Spielefabrik in Sonneberg und eröffnete schließlich 1879 einen erfolgreichen Betrieb in Fürth. Nach dem Tod des Gründers bauten zuerst seine Witwe sowie die Söhne und nach dem Ersten Weltkrieg seine Enkel die Firma immer weiter aus, 1930 wurde eine Tochtergesellschaft im englischen Enfield gegründet. (BW)

Belegschaft der Spear Werke, um 1904. (Museen der Stadt Nürnberg, Spielzeugmuseum)

Literatur:

Reiner Eismann / Daniel Gürtler / Martin Schieber: Der Nürnberger Westen, Nürnberg 2021, S. 76-81.

Schwarz, Helmut; Faber, Marion: Die Spielemacher. J.W. Spear – Geschichte einer Spielefabrik, Nürnberg 1997.