Max Süßheim, ca. 1919, aus dem Amtlichen Handbuch des Bayerischen Landtags, München 1920.

Persönlichkeiten

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Max Süßheim (1876-1933)

Adlerstraße 35

Synagoge Hans-Sachs-Platz

Hans-Sachs-Platz 4

Der bayerische Landtagsabgeordnete und Stadtrat Dr. Dr. Max Süßheim war einer der profiliertesten und exponiertesten Politiker der Weimarer Republik in Nürnberg. Geboren in eine Hopfenhändlerfamilie, trat Süßheim nach seinem doppelten Doktor in Philosophie und Jura bereits als junger Mann in die Sozialdemokratische Partei ein, an deren linken Flügel er sich positionierte.

Als knapp Dreißigjähriger wurde Süßheim 1906 in den Bayerischen Landtag gewählt und 1914 in das Kollegium der Nürnberger Gemeindebevollmächtigten aufgenommen. Nach 1918/19 war er Mitglied des Provisorischen Nationalrats und dann wieder des Bayerischen Landtags. Von 1919 bis zu seinem Tod gehörte er dem Nürnberger Stadtrat an.

Der Kommunalpolitik galt sein hauptsächliches Interesse, doch trat er immer wieder mit darüberhinausgehenden politischen Forderungen ins Rampenlicht. So kämpfte er gegen Adelsprivilegien und für die Trennung von Staat und Kirche. Noch 1914 hielt er eine pazifistische Rede gegen den sich abzeichnenden Ersten Weltkrieg. Weitere Bekanntheit erlangte Süßheim als Anwalt des liberalen Nürnberger Oberbürgermeisters Dr. Hermann Luppe in dessen Prozessen gegen Julius Streicher, der Süßheim daraufhin in seinem antisemitischen Hetzblatt „Der Stürmer“ in den Fokus nahm.

Max Süßheim starb am 1. März 1933 überraschend an einem Schlaganfall. Seine Frau Hedwig nahm sich am 10. November 1938 nach der Pogromnacht das Leben. Ein Weg zwischen Pegnitztal und Westfriedhof ist zu ihrer Erinnerung als Süßheimweg benannt. (AD)

Philipp Rupprecht (Fips), Hermann Luppe und Max Süßheim, 1925, erschienen Januar 1926 als Titelbild des „Stürmer“, Foto: Stadtarchiv Nürnberg, E 39/II Nr 4

Literatur:

Dominik Radlmaier: Die Süßheims in Nürnberg, Geschichte der Familie und ihrer Sammlung von den Gründerjahren bis in die NS-Zeit, in: Michael Diefenbacher (Hg.): Die Süßheims, Unternehmer, Politiker, Wissenschaftler, Sammler, Nürnberg 2018, S. 55 – 197.

Dieter Rossmeissl: Max Süßheim, Politiker, in: Christoph von Imhoff (Hg.): Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten, Nürnberg 21989, S. 361 – 362.