Max Freudenthal, um 1920. (Stadtarchiv Nürnberg C21/VII-042)

Persönlichkeiten

Persönlichkeiten

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Max Freudenthal (1868-1937)

Sulzbacher Straße 23 (Wohnadresse 1930)

Max Freudenthal (1868-1937)

Sulzbacher Straße 23 (Wohnadresse 1930)

Max Freudenthal war als reformorientierter Rabbiner eine herausragende Persönlichkeit der jüdischen Gemeinde. Nach früheren Tätigkeiten in Dessau und Danzig konnte er in Nürnberg von 1907 bis 1934 einige Erfolge wie die Herausgabe eines eigenen Gemeindeblattes erreichen. Die Gemeinde war in seiner Amtszeit mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus und antisemitischen Anfeindungen konfrontiert, gegen die sich Freudenthal offensiv stellte.

Der in Neuhaus an der Saale geborene Max Freudenthal war überregional auch als Wissenschaftler bekannt mit vielen Beiträgen zur deutsch-jüdischen Geschichte in Fachzeitschriften. Für Nürnberg ist vor allem das von ihm herausgegebene Gedenkbuch jüdischer Gefallener im Ersten Weltkrieg sowie seine Darstellung der Geschichte der Gemeinde von 1874 bis 1924 wichtig. Freudenthal war Vorsitzender der Bayerischen Rabbinerkonferenz, gab neue Schulbücher für den Religionsunterricht heraus, hielt in der Synagoge am Hans-Sachs-Platz auch Predigten mit Bezug zu Dürer und Hans Sachs und engagierte sich bei der musikalischen Gestaltung seiner Gottesdienste.

Freudenthal verstarb 1937 in München. Die Nationalbibliothek in Jerusalem verwahrt eine eigene Freudenthal-Collection. (AS)

Titelblatt der Gemeindegeschichte von Max Freudenthal, 1925. (Geschichte Für Alle e.V.)

Literatur:

Jeannette Strauss-Almstad / Matthias Wolfes: Max Freudenthal, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 19, Nordhausen 2001, Sp. 448–452.

Max Freudenthal: Die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg 1874-1924, Nürnberg 1925 (S. 75-81 zu seiner Tätigkeit bis 1924).