Dr. Leonhard Rosenfeld, Fotografie 1930er Jahre. (C21 VII – 150 Leonard Rosenfeld)

Persönlichkeiten

Persönlichkeiten

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Dr. Leonhard Rosenfeld (1865-1934)

Frommanstraße 23 (ab 1908)

Dr. Leonhard Rosenfeld (1865-1934)

Frommanstraße 23 (ab 1908)

Der Nürnberger Arzt und Orthopäde Dr. Leonhard Rosenfeld war die führende Kapazität auf dem Gebiet der „Krüppelfürsorge“ (Rehabilitation Körperbehinderter) und gilt als Wegbereiter der Orthopädie in Deutschland.

1865 als Sohn des jüdischen Nürnberger Tuchhändlers David Rosenfeld geboren. Eröffnete er nach dem Medizinstudium 1891 in der Blumenstraße eine Praxis, die er zu einer „Chirurgisch-Orthopädischen Privatheilanstalt“ mit eigener mechanischer Werkstätte für orthopädische Heilmittel ausbaute. Seit Mitte der 1890er Jahre hielt er – vor allem im Verein für öffentliche Gesundheitspflege – Vorträge und publizierte zum Thema Fürsorge für körperlich Behinderte. Sein Engagement initiierte 1906/07 die erste reichsweite „Krüppelzählung“. 1909 folgte die Gründung der „Vereins für Krüppelfürsorge“ in Nürnberg mit Dr. Rosenfeld als Vorstandmitglied. Die Arbeit des Nürnberger Vereins wurde vorbildhaft für viele andere deutsche Städte.

Im Ersten Weltkrieg war er als Sanitätsoffizier tätig. Das 1927 eröffnete „Krüppelheim“ in Schwaig (Haus Wieseneck) zur Behandlung körperbehinderter Jugendlicher und für deren Berufsausbildung war ein weiterer Erfolg Rosenfelds, der als Jude 1933 von allen Vorstandämtern zurücktreten musste. (BW)

Literatur:

Bernd Windsheimer: 100 Jahre Klinikum Nürnberg. Die Geschichte des Nürnberger Gesundheitswesens im späten 19. und 20. Jahrhundert, Nürnberg 1997, S. 130f.

Bernd Höffgen: Schicksale jüdischer Ärzte aus Nürnberg nach 1933, Nürnberg 2013, S. 407.