Kunstvilla, 2014, © Kunstvilla, Foto: Annette Kradisch

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Kunstvilla

Blumenstraße 17

Kunstvilla

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Die 2014 als Kunstmuseum der Stadt Nürnberg eröffnete Kunstvilla befindet sich in einer von dem jüdischen Ehepaar Lilli (1870 – 1932) und Emil Hopf (1860 – 1920) erbauten neobarocken Villa. Entworfen von dem Frankfurter Villenarchitekten Heinrich Theodor Schmidt (1843 – 1904), steht die Villa seit 1972 unter Denkmalschutz.

Die Villa erlebte seit ihrer Erbauung im Jahr 1895 eine wechselvolle Nutzergeschichte. Zunächst Wohnsitz der Familie Hopf, wurde sie 1920 von dem jüdischen Unternehmerehepaar Margarete und Paul Grünfeld erworben und zum Firmensitz der Gesellschaft für Elektrometallurgie (GfE) umgebaut. Nachdem die Villa im Nationalsozialismus enteignet worden war, zog 1935 das städtische Straßen- und Flussbauamt ein. Mehrfach in ihrer Geschichte wurde die Villa als Hotel genutzt. 1959 erwarb der Verlag Nürnberger Presse die an die Familie Grünfeld restituierte Villa. Der Verleger der Nürnberger Nachrichten Bruno Schnell stiftete die Villa 2006 der Stadt Nürnberg mit der Auflage, darin ein Kunstmuseum in der Nachfolge der bis 1937 existierenden Fränkischen Galerie einzurichten.

Der ab 2011 erfolgte Umbau der Villa zum Kunstmuseum trug der originalen Bausubstanz Rechnung und stellte den ursprünglichen Grundriss wieder her, sodass die Kunstvilla trotz neuer Nutzung ein bedeutendes Denkmal jüdischen Lebens in Nürnberg darstellt. (AD)

Villa für Herrn Hopf, Planunterlagen, um 1893, Stadt Nürnberg, Hochbauamt, Bauregistratur (Bauakt Blumenstraße 17, Planmappe)

Literatur:

Andrea Dippel: Familie Hopf – Eine Nürnberger Hopfenhändler- und Bankiersfamilie, in: Daniel Gürtler: Die Marienvorstadt. Nürnbergs erste Stadterweiterung. Nürnberger Stadtteilbücher, Bd. 13, hg. von Geschichte für Alle e.V. Nürnberg 2022, S. 66-79.

Kunstvilla (Hg.) / Sebastian Gulden (Autor): Die Kunstvilla – Zur Geschichte eines Nürnberger Baudenkmals. Nürnberg 2014.