Julie Meyer 1920er Jahre (privat)

Persönlichkeiten

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Dr. Julie Meyer (1897-1970)

Frauentorgraben 71 (Wohnadresse bis 1937)

Dr. Julie Meyer

Frauentorgraben 71 (Wohnadresse bis 1937)

Julie Meyer, Tochter von Sabine und Max Meyer (Bankier und Mitbegründer der „Adas Israel Gemeinde“), besuchte die städtische Höhere Mädchenschule in Nürnberg, studierte in München und Erlangen und promovierte über die „Entstehung des Patriziats in Nürnberg.“

Sie engagierte sich im Nürnberger Vorstand der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei, war Mitbegründerin des Bayerischen Landesverbands deutsch-demokratischer Jugendvereinigungen und Mitherausgeberin der Zeitschrift Das Echo. 1928 kandidierte sie für den Bayerischen Landtag und trat 1930 der Radikaldemokratischen Partei bei.

Von 1922 bis 1933 unterrichtete sie als Dozentin Jura, Arbeitslehre und Soziologie an der Volkshochschule Nürnberg, von 1927 bis 1933 war sie Lehrbeauftragte an der neu gegründeten Sozialen Frauenschule.

1923 bis 1933 arbeitete sie als Syndika im Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens und bis zu ihrer Ausreise in die USA 1937 als Leiterin der Beratungsstelle des C.V. in Nürnberg.

1947 heiratete sie den Exil-Nürnberger Dr. Julius Frank. Nach sehr prekären Anfangsjahren lehrte sie zuletzt als assoziierte Professorin an der New School for Social Research. Sie starb in New York, ihre Asche wurde auf dem Israelitischen Friedhof in Nürnberg beigesetzt. (GF)

Ankündigung Vortrag beim Centralverein deutscher Staatbürger jüdischen Glaubens, 1929. (privat)

Literatur:

Gaby Franger: „Es leben die guten wie die schlechten Zeiten mit uns, und beide haben uns geformt“. Dr. Julie Meyer, in: Nadja Bennewitz / Gaby Franger (Hg.): Geschichte der Frauen in Mittelfranken. Alltag, Personen und Orte, Cadolzburg 2003, S. 330-340.

Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg.1146 -1945, Nürnberg 1968.