Ignaz Bing um 1880 (Geschichte Für Alle e.V.)

Persönlichkeiten

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Ignaz Bing (1840-1918)

Marienstraße 15 (Wohnadresse bis 1918)

Ignaz Bing (1840-1918)

Marienstraße 15 (Wohnadresse bis 1918)

Ignaz Bing war einer der erfolgreichsten Unternehmerpersönlichkeiten im Nürnberg der Jahrhundertwende und vielfältig gesellschaftlich engagiert. Aus kleinsten Anfängen hatte er mit der „Metallwarenfabrik Gebrüder Bing“ einen Großbetrieb mit tausenden von Arbeitsplätzen geschaffen, der zeitweise als die größte Spielwarenfabrik der Welt galt. Sein Name lebt vor allem im Zusammenhang mit seiner Hobby-Naturforschertätigkeit als Entdecker der Binghöhle bei Streitberg in der Fränkischer Schweiz bis heute weiter. Die Marienvorstadt war ihm von 1878 bis zu seinem Tod 1918 nicht nur jahrzehntelang Wohnsitz und Heimat, sondern hier befand sich auch lange die Firmenzentrale mit den Musterräumen und ein großes Lagergebäude für Spielwaren.

Ignaz Bing hatte jüdische Landschulen besucht und anschließend eine kaufmännische Ausbildung absolviert. 1862 eröffnete er in Gunzenhausen ein erstes eigenes Geschäft, 1865 zog er nach Nürnberg, wo in den folgenden Jahrzehnten sein Firmenimperium aufbaute. 1869 heiratete er Ida Ottenstein, mit der er acht Kinder hatte. Um 1900 zog er sich aus dem Tagesgeschäft zurück, seine letzten beiden Lebensjahrzehnte verbrachte er weitgehend in seinem Landhaus in Streitberg.(BW)

Ansicht des Wohnhauses Marienstraße 15, zusammen mit dem angeschlossenen Lager, 1901. (Geschichte Für Alle e.V.)

Literatur:

Ignaz Bing: Aus meinem Leben. Erinnerungen eines Nürnberger Unternehmers und Höhlenforschers 1840-1918, Jülich 2004.

Bernd Windsheimer: Weltgrößte Spielwarenfabrik. Ignaz Bing und die Metallwarenfabrik Gebrüder Bing, in: Gürtler, Daniel: Die Marienvorstadt. Nürnbergs erste Stadterweiterung, Nürnberg 2022, S. 80-87.