Jakob Forchheimer (zweiter von links), Mitbegründer der GfE, (Archiv GfE)

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Die Gesellschaft für Elektrometallurgie

Höfener Straße 20

Die Gesellschaft für Elektrometallurgie

Höfener Straße 20

Im Jahr 1906 begründete der Fürther Chemiker Dr. Jakob Forchheimer (1876 – 1944) die Chemische Fabrik Fürth, aus der 1911 die Gesellschaft für Elektrometallurgie hervorging. Geschäftsführer waren neben Forchheimer Max Loewi und der aus Berlin stammende Unternehmer Dr. Paul Grünfeld (1879 – 1937). Zu Beginn beschäftigte das Unternehmen gerade einmal zehn Mitarbeiter. Zunächst stand die Entwicklung chemischer Legierungsverfahren, vor allem mit Vanadium, im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit, später kamen Stahlproduktion und Metallrecycling hinzu.

1914 wurde der bis heute bestehende Firmensitz in der Höfener Straße 20 in Nürnberg bezogen. 1920 erwarb die GfE auf Vermittlung von Forchheimer die von Emil und Lilli Hopf erbaute Villa in der Blumenstraße 17, die heutige Kunstvilla, und richtete dort ihren Verwaltungssitz ein. Die Anzahl der Mitarbeiter betrug zu diesem Zeitpunkt bereits 70 und stieg in der Folge weiter an.

1931 wurde der Geschäftssitz nach Berlin verlegt. Forchheimer emigrierte 1934 nach Kanada. Das Unternehmen wurde im Nationalsozialismus arisiert und in die Reichswerke Hermann Göring eingegliedert. Der Geschäftssitz in der Blumenstraße 17 wurde vom Land Bayern enteignet und von der Stadt Nürnberg ab 1935 als Straßen- und Flussbauamt genutzt. An diese Verbindung erinnert bis heute ein markantes Glasfenster mit Märchenmotiven im Verwaltungsgebäude der GfE, das sich ursprünglich in der Blumenstraße 17 befunden hat. (AD)

Glasfenster mit Märchenmotiven am heutigen Standort, ehemals Blumenstraße 17, um 1895, (Annette Kradisch 2011)

Literatur:

Gesellschaft für Elektrometallurgie (Hg.): 100 Jahre GfE – Festschrift. Nürnberg 2011.

Kunstvilla (Hg.) / Sebastian Gulden (Autor): Die Kunstvilla – Zur Geschichte eines Nürnberger Baudenkmals. Nürnberg 2014.