Vorderansicht des Mittelfränkischen Blindenheims, um 1911 (Foto: Stiftung Mittelfränkisches Blindenheim)
Stiftungen
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Das Mittelfränkische Blindenheim
Bielefelder Straße 45
Das Mittelfränkische Blindenheim
Bielefelder Straße 45
Im Jahr 2011 feierte das Mittelfränkische Blindenheim in Wetzendorf sein 100-jähriges Bestehen. Erst aus diesem Anlass wurde seine bis dato unbekannte Entstehungsgeschichte aufgearbeitet. Recherchen ergaben, dass sich seine Gründung dem finanziellen und organisatorischen Engagement der jüdischen Familie Hopf verdankt.
Begründet wurde das Mittelfränkische Blindenheim von Joseph Hopf (1929-1907) aus der Hopfenhändler- und Bankiersfamilie Hopf im Jahr 1907 durch ein testamentarisches Vermächtnis in Höhe von 20.000 Mark. Um die Einrichtung des Blindenheims kümmerte sich sein Sohn Emil Hopf (1860-1920), sodass zu dessen Beerdigung 1920 im Protokollbuch festgehalten wurde: „Am 7. November 1920 verstarb Herr Emil Hopf: Gründer und langjähriger Vorsitzender des Vereins. Bei der Einäscherung sprach Herr Dr. von Forster über die Verdienste des Herrn Emil Hopf, dessen Werk das Mittelfränkische Blindenheim ist.“
Weitere Mitglieder der Familie Hopf saßen nicht nur im Verwaltungsrat der Stiftung, sondern unterstützten diese regelmäßig mit hohen Geldsummen. Im Jahr 1911 konnte das Mittelfränkische Blindenheim schließlich eröffnet werden, das sich zunächst ausschließlich der Blindenfürsorge widmete. Im Ersten Weltkrieg diente es als Lazarett. Heute fungiert die bis heute als Stiftung existierende Einrichtung als Seniorenpflegeheim für Blinde, Sehbehinderte und Sehende. (AD)
Innenansicht des Mittelfränkischen Blindenheims, um 1911 (Foto: Stiftung Mittelfränkisches Blindenheim)
Literatur:
Andrea Dippel: Die Geschichte der Nürnberger Hopfenhändler- und Bankiersfamilie Hopf, in: Andrea Kluxen / Julia Krieger (Hg.): Geschichte und Kultur der Juden in Nürnberg, Franconia Judaica, Bd. 8. Würzburg 2014, S.247-270.
Stiftung Mittelfränkisches Blindenheim (Hg.): 100 Jahre Stiftung Mittelfränkisches Blindenheim. Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum. Nürnberg 2011.