Werbeplakat der Bing-Werke (1930). Mit kolorierten, lebendigen Motiven warb die Firma „Gebrüder Bing“ für ihre große Spielwarenwelt. (Geschichte Für Alle e.V.)

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Spielwarenfabrik Gebrüder Bing

Stephanstraße 49

Spielwarenfabrik Gebrüder Bing

Stephanstraße 49

Im 19. Jahrhundert entstanden in Nürnberg – dem Motor der Industrialisierung im lange agrarisch geprägten Bayern – zahlreiche große Betriebe und Fabriken, darunter 1864 das Warenhandelshaus Bing. Die Brüder Ignaz (1840-1918) und Adolf Bing (1842-1915) verkauften zunächst Haushalts- und Spielwaren, produzierten als „Nürnberger Metall- und Lackwaren AG“ aber schließlich selbst Metallwaren wie Eisenbahnen, Puppenküchenzubehör, Teesiebe und Kaffeeservices.

Das Unternehmen war sehr erfolgreich und expandierte schnell: 1912 beschäftigte es etwa 2.700 Mitarbeiter, 1915 bereits 8.000. Im frühen 20. Jahrhundert hatte sich Bing nach eigenen Angaben zur größten Spielwarenfabrik der Welt entwickelt und belieferte internationale Märkte mit kleinen Eisenbahnen, Schiffen, Dampfmaschinen und Zweirädern. Ihre Produkte wurden auch auf den Landesausstellungen präsentiert, die die Innovationskraft Bayerns in Handwerk und Industrie unterstreichen sollten. Eine der vier großen Fabriken mit den Büros der Geschäftsleitung stand in der Stephanstraße zwischen Gleißhammer und St. Peter.

Heute befindet sich dort die Verwaltung der Firma Diehl. Die Gebrüder Bing-AG hatte infolge der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre Konkurs anmelden müssen. (RN)

Ansicht der Fabrikgebäude an der Stephanstraße um 1925  (Geschichte Für Alle e.V.)

Literatur:

Geschichte Für Alle e.V. (Hg.): Gleißhammer – ein Stadtteil verändert sein Gesicht. Nürnberg 2000, S. 50ff.

Daniel Gürtler: Die Marienvorstadt – Nürnbergs erste Stadterweiterung, Nürnberg 2022, S. 80-87.