Bankhaus Kohn nach dem Umbau 1912 (Geschichte Für Alle e.V.)

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Bankhaus Anton Kohn

Königstraße 26/Brunnengasse 2

Bankhaus Anton Kohn

Königstraße 26/Brunnengasse 2

Am 24. Mai 1850 erhielt mit Joseph Kohn erstmals seit 350 Jahren wieder ein Jude das Recht, sich in der Stadt Nürnberg niederzulassen. 1852 erwarben Joseph Kohn und sein Bruder Anton das Eckgrundstück inmitten des damaligen Hopfenmarktviertels, um dort unter der Firma Mayer Kohn Hopfenhandel und Bankgeschäfte zu betreiben. Ab 1878 gingen die beiden Brüder geschäftlich getrennte Wege. Anton Kohn blieb am bisherigen Sitz und betrieb die Firma nun unter seinem Namen. Nach seinem Tod 1882 konzentrierte sich sein Sohn Emil Kohn ganz auf das Geldgeschäft.

Das Bankhaus Anton Kohn spielte als Kreditgeber eine wichtige Rolle beim industriellen Aufstieg der Region und war zeitweise die größte Privatbank Bayerns. Unter Emil Kohns Söhnen Martin und Richard wurde 1912 das neue repräsentative Bankgebäude errichtet. Ab 1933 litten die Geschäfte unter den nationalsozialistischen Boykottaktionen. Im November 1938 wurde die Bank zwangsweise geschlossen und danach liquidiert. Das Gebäude erwarb die Stadt, die es später zugunsten einer Verbreiterung der Königstraße abriss. (MJ)

Schalterhalle des Bankhaus Kohn (Geschichte Für Alle e.V.)

Literatur:

Maren Janetzko, Haben Sie nicht das Bankhaus Kohn gesehen? Ein jüdisches Familienschicksal in Nürnberg 1850-1950, Nürnberg 1998.

Alexander Schmidt/Bernd Windsheimer, Geschichte der Juden in Nürnberg, Nürnberg 2014, S. 24f.