Die junge Anna Landmann (Privatbesitz)

Persönlichkeiten

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Anna Steuerwald Landmann (1892-1980)

Steuerwald-Landmann-Straße

Anna Steuerwald Landmann (1892-1980)

Steuerwald-Landmann-Straße

Anna Landmann wuchs mit sieben Geschwistern in einer Fürther Hopfenhändlerfamilie auf. Sie studierte an der Universität Erlangen Sozialwissenschaften und wurde nach einer Fachausbildung in Köln wissenschaftliche Assistentin beim Wohlfahrtsamt der Stadt Nürnberg. Sie gab die Wohlfahrtsblätter der Stadt heraus und übernahm 1920 die Leitung der Jugendgerichtshilfe. Zum ersten Mal wurde damit eine Frau an einem deutschen Gericht zugelassen.

Als Ehefrau von Richard Steuerwald, dem Leiter eines Knabenheims, konnte sie nicht im Staatsdienst bleiben. Mit ihren Volkshochschulkursen über Jugendprobleme und Frauenfragen geriet sie früh ins Schussfeld der NSDAP. Nach Zwangspensionierung und Gefängnis ihres Mannes gelang der Familie die Ausreise nach Chile. 1947 kehrten sie nach Nürnberg zurück.

Noch im Exil wurde sie für Versöhnung und Frieden tätig. In der Exilzeitschrift Deutsche Blätter entwickelte sie Vorstellungen für die „Zeit danach”. Bis zu ihrem Tod arbeitete sie unermüdlich an den Themen ihres Lebens: Frauenrechte, Friedensbewegung, Erziehung zur Gewaltlosigkeit und literarische Verarbeitung von Exilerfahrungen.

Die Stadt Nürnberg benannte 1994 nach langem Tauziehen die Treitschkestraße in „Steuerwald-Landmann-Straße“ um. (GF)

Rückkehr von Anna Steuerwald-Landmann, Richard Steuerwald und ihrem Sohn Helmut Steuerwald. (Privatbesitz)

Literatur:

Gaby Franger: Anna Steuerwald-Landmann, in: Gaby Franger u.a.: Bedeutende Fürther Frauen, Fürth 2009, S. 15.