Dr. Alexander Frankenburger, Fotografie 1920er Jahre (StadtAN C21 VII – 41 Alexander Frankenburger)

Persönlichkeiten

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Dr. Alexander Frankenburger (1868-1938)

Egidienplatz 22 (Wohnadresse und Praxis seit 1893)

Dr. Alexander Frankenburger (1868-1938)

Egidienplatz 22 (Wohnadresse und Praxis seit 1893)

Das jahrzehntelange Engagement des jüdischen Arztes Dr. Alexander Frankenburger trug maßgeblich dazu bei, dass Nürnberg in der Weimarer Republik als Hochburg der Tuberkulosebekämpfung galt.

Alexander Frankenburger wurde 1868 in Nürnberg als zweitältestes von vier Geschwistern geboren. Nach seinem Medizinstudium eröffnete er 1893 eine Praxis am Egidienberg 22. Seit 1895 arbeitete er daneben als Armenarzt in einem Vorstadtviertel, aber auch ehrenamtlich in der Poliklinik. Große sozialpolitische Bedeutung bekam der 1906 von ihm mitbegründete „Verein zur Bekämpfung der Tuberkulose“ mit seiner Fürsorgestelle. Seit 1907 leitete er zudem das neugestiftete Walderholungsheim in Rückersdorf und seit 1913 die Beobachtungs- und Begutachtungsstelle für Tuberkulosekranke im neuerrichteten Gebäude der Landesversicherungsanstalt in der Äußeren Bayreuther Straße. Von 1966 bis zum Abriss 2008 trug das Haus seinen Namen.

1933 ging Dr. Frankenburger 65jährig in Pension. Eine Fortsetzung seines Lebenswerks wurde ihm unmöglich gemacht, seine Verdienste wurden in der NS-Zeit totgeschwiegen. Nach den Ausschreitungen beim Novemberpogrom 1938 beging Alexander Frankenburger gemeinsam mit seinem Bruder Wolf Selbstmord. (BW)

Die Beobachtungs- und Begutachtungsstelle Für Tuberkulosekranke in der Äußeren Bayreuther Straße 157. Ansichtskarte um 1913. (Sammlung Gulden)

Literatur:

Bernd Höffgen: Schicksale jüdischer Ärzte aus Nürnberg nach 1933, Nürnberg 2013, S. 189-191.

Bernd Windsheimer: 100 Jahre Klinikum Nürnberg. Die Geschichte des Nürnberger Gesundheitswesens im späten 19. und 20. Jahrhundert, Nürnberg 1997, S. 117f.