Alexander Abusch um 1930

(Sammlung Alexander Schmidt)

Persönlichkeiten

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Alexander Abusch (1902-1982)

Untere Seitenstraße 5 (Wohnadresse 1905)

Alexander Abusch (1902-1982)

Untere Seitenstraße 5 (Wohnadresse 1905)

Der kommunistische Aktivist und spätere Kulturminister der DDR Alexander Abusch (1902-1982) stammte aus einer ostjüdischen Familie in Nürnberg-Gostenhof. Im Jahr seiner Geburt war die Familie aus Krakau nach Nürnberg gekommen. Die Mutter Rosa arbeitete als Hausiererin, der Vater Chaskel betrieb einen Schrotthandel. Bereits in jungen Jahren las Alexander Abusch viel. Mit anderen organisierte er mit der „Proletarischen Tribüne“ Anfang der 1920er Jahre Aufführungen von Theaterstücken Maxim Gorkis und Ernst Tollers.

Abusch beteiligte sich in Nürnberg aktiv am Kampf gegen rechte Umsturzversuche wie den Kapp-Putsch 1920, gehörte schließlich zu den führenden Köpfen der KPD in Deutschland und schrieb für verschiedene kommunistische Zeitungen. 1933 gelang Abusch die Flucht aus Deutschland, die ihn bis nach Mexiko führte. Auch in der Emigration arbeitete er publizistisch gegen den Nationalsozialismus und verfasste 1946 das Buch „Irrweg einer Nation“ über den Sonderweg des deutschen Nationalismus. Bis zu seinem Tod blieb Abusch ein linientreuer Kommunist.

Mindestens drei Mitglieder seiner Familie wurden Opfer des Holocaust, ein älterer Bruder lebte später in Israel. Seine Memoiren enthalten ein liebevoll gezeichnetes Bild Nürnbergs in den 1920er Jahren. (AS)

Ankündigung der Proletarischen Tribüne, 1920. (Sammlung Alexander Schmidt)

Alexander Abusch: Der Deckname. Memoiren, Berlin (Ost) 1981.

Alexander Schmidt: „Eine ganz moderne Gemeinde…“. Zur Geschichte der Nürnberger Juden vor 1933, in: Michael Brenner/Daniela F. Eisenstein (Hg.): Die Juden in Franken, München 2012, S. 181-198 (zu Abusch S. 192 f.).