Letzte Ausgabe des Gemeindeblatts, 1.11.1938. (Geschichte Für Alle e.V.)

Einrichtungen der jüdischen Gemeinde

Einrichtungen der jüdischen Gemeinde

Einrichtungen der jüdischen Gemeinde

Nürnberg-Fürther Israelitisches Gemeindeblatt

Dr. Kurt Schuhmacher-Straße/Ecke Färberstraße (vor 1945: Nadlersgasse 6-8a)

Nürnberg-Fürther Israelitisches Gemeindeblatt

Dr. Kurt Schuhmacher-Straße/Ecke Färberstraße (vor 1945: Nadlersgasse 6-8a)

Seit März 1921 wurde in der Druckerei J. Rosenfeld das „Nürnberger Israelitische Gemeindeblatt“ gedruckt, ab 1926 erweitert als »Nürnberg-Fürther Israelitisches Gemeindeblatt“. Jeden Monat wurden hier aktuelle Informationen zum Gemeindeleben veröffentlicht, aber auch Berichte zu jüdischer Kultur und von Anfang an Artikel „zum Abwehrkampf“ gegen den in Nürnberg besonders aggressiven Antisemitismus. Schriftleiter war der jüdische Religionslehrer Max Bernheimer, und auch die Schriftstellerin Else Dormitzer war häufig mit Artikeln vertreten.

Das Gemeindeblatt  war ein Spiegel des jüdischen Vereinslebens im Sport oder im Bereich des Wohlfahrtwesens. Die Anzeigen im Gemeindeblatt spiegelten die ganze Bandbreite der Gewerbetätigkeit Nürnberger Juden und Jüdinnen wider. Abgedruckt waren auch wichtige Predigten des Rabbiners Max Freudenthal oder andere Beiträge zur jüdischen Kultur.

Ab 1933 stand das Gemeindeblatt unter Beobachtung des NS-Regimes, blieb aber weiterhin wichtiges innerjüdisches Kommunikationsorgan. Angekündigt wurden hier etwa die Veranstaltungen des Jüdischen Kulturbundes, welche Juden und Jüdinnen noch besuchen durften. Am 1. November 1938 erschien die letzte Ausgabe. Nach dem gewalttätigen Pogrom im November wurden alle jüdischen Zeitungen verboten. (AS)

Anzeigen jüdischer Handwerker im Gemeindeblatt, 1932. (Geschichte Für Alle e.V.)

Literatur:

Alexander Schmidt/Bernd Windsheimer: Geschichte der Juden in Nürnberg, Nürnberg 2014, S. 34 f.

Gerhard Jochem: Dem künftigen Geschichtsschreiber unserer Gemeinde die wichtigste Quelle: Das Nürnberg-Fürther Israelitische Gemeindeblatt 1921–1938, in: Norica 17 (2021), S. 26-29.